Mangel
Ein natürlich vorkommender Pantothensäure-Mangel ist beim Menschen selten und nur in Fällen von schwerer Unterernährung bekannt. Die Symptome sind schmerzhaftes Brennen, Taubheitsgefühle und Kribbeln in den Füßen, welche durch Pantothensäure gelindert werden. Beim experimentell induzierten Mangel in Menschen verursacht Pantothensäure-Mangel Kopfschmerzen, Müdigkeit, Schlaflosigkeit, Verdauungsstörungen, sowie Taubheit und Kribbeln in Händen und Füßen.
Pantothensäuremangel führte bei Ratten zu Schäden an der Nebennieren, während Affen eine Anämie aufgrund einer verminderten Synthese von Häm entwickelten. Hunde mit induziertem Pantothensäuremangel entwickelten einen niedrigen Blutzucker, eine beschleunigte Atem- und Herzfrequenz sowie Krämpfe. Hühner entwickelten Nervenschäden des Rückenmarks im Zusammenhang mit der Degeneration des nervenumhüllenden Myelins, sowie Hautreizungen und Missbildungen. Mäuse zeigten eine verringerte Belastbarkeit und verminderte Speicherung von Glucose (in Form von Glykogen) in Muskulatur und Leber bei einem induzierten Pantothensäuremangel. Mäuse zeigten auch Hautreizungen und Ergrauung des Fells, die durch Gabe von Pantothensäure rückgängig gemacht werden konnte (4).
Homopantothenat ist ein Antagonist der Pantothensäure mit cholinergen Wirkungen (ähnlich denen des Neurotransmitters Acetylcholin). Es wurde in Japan zur Verbesserung der psychischen Funktionen, insbesondere bei der Alzheimer-Krankheit eingesetzt. Eine seltene Nebenwirkung war die Entwicklung der hepatischen Enzephalopathie, ein Zustand von abnormaler Gehirnfunktion, welcher aus dem Versagen der Entgiftungsfunktion der Leber resultiert. Die Enzephalopathie konnte durch Gabe von Pantothensäure umgekehrt werden, was vermuten lässt, dass diese auf Pantothensäure-Mangel durch die Antagonisten zurückzuführen ist (5).