Heimisches Superfood: Beeren

Jetzt ist Beerenzeit! Erdbeeren, Himbeeren, Johannisbeeren, Brombeeren, Holunder-, Stachel- oder Aronia-Beeren: diese heimischen Früchte stehen ihren exotischen Verwandten bei den Nährstoffen in nichts nach. Aber im Gegensatz zu diesen wachsen unsere Beeren direkt nebenan. Wir pflücken oder kaufen sie frisch! Beeren sind kalorienarm, sie enthalten rund 40 Kalorien auf 100 Gramm. Sie stecken voller Vitamine, Mineralien, Ballaststoffe und sekundärer Pflanzenstoffe wie zum Beispiel Flavonoide. Diese wirken entzündungshemmend, blutdrucksenkend, antioxidativ und antithrombotisch. Sie haben eine positive Wirkung auf das Immunsystem und auf unsere geistigen Fähigkeiten. Denn Flavonoide, speziell deren Untergruppe Anthocyane, schützen unsere Zellen vor schädlichen freien Radikalen. Das hilft vor allem unserem Gehirn mit seinem großen Sauerstoffverbrauch. Wenn die antioxidativen Schutzsysteme unseres Körpers schwach sind, kann sich die Hirnfunktion verschlechtern. Viele Studien zeigen diesen Zusammenhang: Je weniger Flavonoide verzehrt werden, desto häufiger kommt es zu Störungen bei Gehirn und Gedächtnis. Wer Obst und Gemüse isst, kann demnach den Abbau der Hirnleistung im Alter verlangsamen. Vor allem Beeren enthalten diese schützenden Wirkstoffe.

Jede Beerensorte hat darüber hinaus eigene „Superkräfte“. Von zahllosen gesunden Inhaltsstoffen können im Folgenden immer nur einige genannt werden:

Aronia-Beeren, auch Apfelbeeren genannt, stammen aus Nordamerika, werden aber schon seit Jahren in Deutschland angebaut. Sie enthalten besonders viel Anthocyan, aber auch Vitamin C, Eisen, Folsäure und Jod.
Brombeeren punkten mit viel Vitamin A und E, Magnesium und Eisen. Erdbeeren enthalten Vitamin C und K, Kalium, Eisen und Folsäure.
Heidelbeeren, auch Blaubeeren genannt, liefern besonders viel Vitamin E und Anthocyane, aber auch Natrium.
Himbeeren haben den höchsten Eisengehalt aller Beeren, zudem enthalten sie viele B-Vitamine und Magnesium.
Holunderbeeren bieten viel Vitamin C und Folsäure, ihr Farbstoff soll antientzündlich wirken. Johannisbeeren, speziell die schwarzen, enthalten mit 175 mg Vitamin C auf 100 Gramm fast dreimal so viel wie Orangen und Zitronen. Ihr Gehalt an Anthocyan übertrifft den der exotischen Acaibeere.
Preiselbeeren liefern Vitamin A, B1, B2, B3 und C, Magnesium und Kalium.
Sanddorn-Beeren sind mit 450 mg Vitamin auf 100 Gramm die größten Vitamin-C-Lieferanten. Auch Vitamin B12 steckt in den orangefarbenen Früchten.
Stachelbeeren bieten Vitamin C, Folsäure, Kalium und viele Ballaststoffe.

Nach Ernte oder Kauf lagert man Beeren am besten kühl und dunkel – aber auch im Kühlschrank besser nicht länger als zwei Tage. Blätter entfernen und Früchte waschen: Das erledigt man erst kurz vor dem Essen. Da Beeren schnell schimmeln, isst man sie am besten gleich auf. Sie lassen sich aber auch gut tiefkühlen. Damit sie nicht aneinanderkleben, sollte man sie zuerst flach nebeneinander liegend anfrieren und dann erst in einen Beutel gepackt einfrieren. Nach dem Auftauen sind sie eher matschig, was gut zu Mus, Marmelade oder Milchshakes passt.

Übrigens: Wir bezeichnen die kleinen, rundlichen, eher weichen Früchte als Beeren. Für Botaniker sind Erd-, Him- oder Brombeeren aber keine Beeren, sondern Sammelsteinfrüchte. Die Aronia ist ein Kernobstgewächs.


Erstellt: Juli 2022

Quellen:

  1. www.dge.de/wissenschaft/weitere- publikationen/fachinformationen/sekundaere-pflanzenstoffe-und-ihre-wirkung/
  2. www.bfr.bund.de/cm/343/superfoods-super-gut.pdf
  3. www.bzfe.de/lebensmittel/trendlebensmittel/trendbeeren-und-fruechte/
  4. www.aerzteblatt.de/nachrichten/126330/Studie-Obst-und-Gemuese-koennten-kognitiven-Abbau-im-Alter-verlangsamen
  5. www.ndr.de/ratgeber/kochen/warenkunde/Beeren-Die-Vitamin-Bomben-des-Sommers,beeren168.html
  6. www.br.de/radio/bayern1/beeren-superfood-100.html
  7. www.eatsmarter.de/ernaehrung/gesund-ernaehren/so-gesund-sind-beeren
  8. www.gesundheit.de/ernaehrung/gesund-durchs-jahr/gesund-im-sommer/beerenzeit

 

 

 

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